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Aufführung
Reconnected


WestArt Magazin


Workshop für Jugendliche zum Reconnected Konzert

Link:
>> 3D-Rundgang: Klang-Raum-Konzert. UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen

Beschreibung

Man muss wie Christof Schläger nur mit offenen Ohren durch den Alltag flanieren und plötzlich wird man von Klängen und Geräuschen gefesselt, denen andere keine besondere Aufmerksamkeit schenken. Bei diesen Momenten der akustischen Verblüffung und Überraschung macht es dann bei Klangkünstler Schläger „Klick". Sofort setzen sich in seiner Fantasie die ersten Pläne zusammen, wie er diese Töne auch mit seinem Know-how als studierter (Bau-)Ingenieur für eine seiner riesigen Klangmaschinen nutzbar machen könnte. Wie im Fall etwa seiner „M-Pipes", einer Sound-Skulptur mit 16 Regenrinnen-Fallrohren: „An einem sehr stürmischen Tag bemerkte ich, wie der Mast eines Straßenschildes einen Ton erzeugte. Der starke Wind blies über das oben offene Rohr. Für die M-Pipes habe ich das Phänomen des Luft-Seitenstromes untersucht. Mit eigens gebauten Düsen, die in einem speziellen Winkel die Öffnung anblasen, wird hier ein rauer Ton erzeugt. Er erinnert eher an eine Querflöte oder manchmal sogar an ein tief gestrichenes Cello. Es ist dasselbe Grundprinzip wie bei der, Orgelpfeife, doch die Ausführung ist sehr verschieden." Aber auch die Entstehungsgeschichte zum „Drum-Gate", bei dem 16 „Luft-Trommeln" ein begehbares „Trommel-Tor" mit einem Durchmesser von vier Metern bilden, spricht für Schlägers kreative Entdeckerlust: „Eine ohrenbetäubende Paketsortier-Anlage benutzte Druckluft-Schwenkarme, um die Pakete zu sortieren. Ständig boxten und zischten klappernde Sortierarme die Pakete in verschiedene Richtungen der Transportbänder. Ein eigentümliches Schlag-Werk-Konzert erfüllte die Halle." Und schon war das „Drum-Gate" erfunden.


NOW-festival 2021, UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen

Mittlerweile befinden sich in Schlägers Klangmaschinen-Universum über 50 solcher Unikate mit entsprechenden Fantasienamen. Dazu gehört die „Federine" genauso wie „Whupi", der „Telewald" oder „Standzeit". Sie alle basieren auf akustischen Phänomenen, die einem urbanen Mikrokosmos entstammen, pneumatischen Pumpen, Schellen, Röhren, Schläuchen oder Türklingeln. Und diese Sounds überführt Schläger mit seinen raffinierten Konstruktionen in den Makrokosmos spielbarer Instrument-skulpturen und macht sie so ästhetisch erlebbar.
Dabei geht es ihm um die Unmittelbarkeit sinnlicher Wahrnehmung. Das ist der zentrale Punkt um den sich sein ganzes künstlerisches tun dreht. Diese Unmittelbarkeit bleibt seiner Ansicht nach nur erhalten, wenn nichts den zuhörner von der Klangerzeugung trennt. Dann bleibt die “Magie” des reinen Erlebens erhalten. Seiner Ansicht nach nehmen wir Musik nicht mit dem Verstand wahr, sondern mit dem Selbst, der ganzheitlichen Psyche.
So soll und muss das Publikum von den Instrumenten umgeben sein und steht im wahren Sinne des Wortes im Mittelpunkt des Geschehens. Genau dieses Erlebnis bietet das Raumklang-Konzert „Reconnected", es spricht unmittelbar unsere Sinne an. Der als freischaffender Künstler in Herne und Amstelveen arbeitende Komponist und Musiker hat für Reconnected seine Klang-Landschaft von ausschließlich mechanisch-akustischen Instrumenten geschaffen. Diese aus einer Vielzahl von magnetischen, elektrifizierten Apparaten, Ventilen, Motoren etc. bestehenden hat er in einem Zeiraum von 30 Jahren begaut. Die Partituren für dieses Orchester werden über Keyboard und einen Computer gespielt. Die Zuhörer können sich durch diesen futuristischen Maschinendschungel frei bewegen und etwa durch das „Drum-Gate" treten, dann kann man, mit einem entlehnten Wort von John Cage eigentlich nur eines wünschen: Happy New Ears and Eyes!
(Text: Guido Fischer)


Klangmaschine 'Telewald'


Klangmaschine 'V-riller'



Klanginstrumente



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Drum-Gate (2016)
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Das Drum-Gate besteht aus 16 "Luft-Trommeln" mit pneumatischen Dreh-Hämmern. Die Membran ist aus Kevlar und roter LKW-Plane. Das “Trommel-Tor” ist begehbar und hat einen Durchmesser von 4 m.

Materialien: Stahl, Kevlar Gewebe, 16 pneumatische Schwenkantriebe, zwei Ventilinseln
Gewicht: ?
Abmessungen: 400cm (Breite) x 350cm (Höhe) x 50cm (Länge)




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Hammerwerk (2014)
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Die Lufttrommeln sind auf ein rundes Gestell aufgezogene Membranen aus Kevlar - ein schussfeste Gewebe - mit einem Durchmesser von 1,50 Metern. Daran sind 16 Hämmer mit einem pneumatisch betriebenen Drehgelenk befestigt, die, mit verschieden Materialien bestückt, auf die Membran schlagen.

Materialien: Stahlblech, pneumatische Schwenkantriebe (Firma Festo), Ventil-Inseln, Steuerung
Gewicht: 55 kg
Abmessungen: 220cm (Höhe) x 150cm (Breite)




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M-Pipes (2010)
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Speziell gebaute Düsen betonen die Anblasgeräusche der Luftströmung, der Ton wirkt rau. An 16 Ventilen sind Regenrinnen Fallrohre montiert. Durch die regelbare Luftströmung erklingen kräftige Töne.

Materialien: Stahl, Rohre, 8 Gas-Ventile, 300-mBar-Gebläse
Gewicht: 145 kg
Abmessungen: 200cm (Höhe) x 350cm (Breite) x 200cm (Länge)




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Kulong (2009)
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Bei jedem Kulong dienen 32 speziell angefertigte Glocken als Klangkörper, auf die mit hoher Frequenz agierende Typewriter- Magnete schlagen. Die Metallglocken haben einen ovalen Querschnitt für einen leicht verfremdeten Obertonklang.

Materialien: 32 Magnete, Stahl
Gewicht: 500 kg
Abmessungen: 380cm (Höhe) x 300cm (Breite) x 80cm (Länge)




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Typedrum (2005)
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Das Typedrum, entwickelt 2005 und optimiert 2008, wird mit Magneten aus elektrischen Schreibmaschinen angetrieben. Die ratternde Kulisse eines Großraumbüros voller elektrischer Schreibmaschinen gehört bereits zum akustisch-alltagsmusealen Erinnerungsschatz der 80er Jahre. Hier lebt diese Sound-Kulisse wieder auf. Beim Typedrum schlagen kleine Hebelarme auf Membranen aus Druckerfolie, die auf runde Reifen gespannt ist.

Materialien: 16 Magnete, Metall, Folien
Gewicht: 40 kg
Abmessungen: 380cm (Höhe) x 300cm (Breite) x 80cm (Länge)




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Brauser (2004)
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Auf insgesamt acht über drei Meter hohen Stäben sind Motoren mit durchlöcherten Scheibenaus Kunststoffolie montiert. Bei schneller Rotation erzeugen sie einen stark geräuschhaften Klang. Die acht Stäben stehen auf einem Gestell und wirken durch die rot oder blau gefärbten Folien wie langstielige Pflanzen in einer Vase.

Materialien: Stahlstäbe, 8 Motoren, Folien
Gewicht: 20 kg
Abmessungen: 330cm (Höhe) x 160cm (Breite)




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Chromix (2001)
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Chromix besteht aus acht verschieden großen, sechseckigen Edelstahl-Chromblechen. Sie sind an ein Gestell mit zwei Trägerarmen montiert. Die Bleche sind gekantet, um die Resonanzen zu verstärken. Die Bleche klingen durch Magnete, welche die Eigenresonanz des Bleches anregen.Der metallische Klang bewegt sich zwischen Transformator-Geräusch und Donnerblech.

Materialien: 32 Magnete, Edelstahl-Chrombleche, Metall
Gewicht: 60 kg
Abmessungen: 330cm (Höhe) x 760cm (Breite)




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Schwirrer (2000)
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Ein gerillter Schlauch wird durch einen Nähmaschinenmotor in Rotation versetzt. Eine Naturtonreihe erklingt. Die gesamte Gruppe besteht aus acht Instrumenten mit jeweils acht Rotoren. Es spielen also 64 rotierende gerillte Schläuche.

Materialien: Stahl, Kabel, Leerrohre, 8 Nähmaschinenmotoren
Gewicht: 80 kg
Abmessungen: 700cm (Breite) x 350cm (Höhe)




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Telewald (1999 / 2013)
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An einem leicht konkav gebogenen Gestell von 3,10 Meter Höhe sind 72 Telefonklingeln angebracht, die durch Magnete angeschlagen werden. Neben diesen Standard-Klingeln werden auch präparierte Klingeln verbaut, die statt der Glocken flache Metallscheiben rasseln lassen. Acht Gestelle mit insgesamt 576 Schellen bilden ein vollständiges Instrument. 72 Schellen bilden ein Objekt, das in vier Gruppen zu 18 Schellen aufgeteilt ist. Bei einem „Ton“ spielen also immer 18 Schellen zugleich

Materialien: Stahlprofile, 576 Schellen
Gewicht: 8 Objekte à 15 kg
Abmessungen: 45cm (Breite) x 310cm (Höhe)




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Whupi (1998)
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Metallmembranen in kleinen Metalldosen werden in Schwingungen versetzt. Auf den Armen, die bis zu 16 Meter Spannweite haben können, wandert der Klang durch den Raum.

Materialien: 64 Dosen, Stahlrohr, Bleche, Schläuche
Gewicht: 60 kg
Abmessungen: 1600cm (Breite) x 400cm (Höhe)




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Knackdosen (1993)
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An einem Kabel befinden sich im Abstand von je einem halben Meter elektromagnetische Signalgeber. Werden sie kurzgeschlossen, entsteht ein Knackgeräusch. Das 32 Meter lange Kabel der Knackdosen-Kette kann unterschiedlich angeordnet werden.

Materialien: Signalgeber, Kabel
Gewicht: 2 Objekte à 15 kg
Abmessungen: 3200cm (Länge)




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Wopper (1996 / 2010)
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Röhrenartige tiefe Wopp-Töne werden durch plötzliches Unterbrechen des Luftstromes erzeugt.

Materialien: 8 Ventile, Stahl, Kunststoff-Wasserrohr oder konisches Zinkrohr
Gewicht: 25 kg
Abmessungen: 300cm (Breite) x 140cm (Höhe)




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Klöpper (2014)
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Der Klangkörper ist aus Alunminium. Acht Drehmagnete schlagen auf die Zungen der doppelten Klöpperböden. Die gesamte Gruppe besteht aus vier Instrumenten. Die Böden sind gestimmt.

Materialien: Alunminium, Drehmagnete
Gewicht: 110 kg
Abmessungen: 200cm (Höhe) x 150cm (Breite)




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Sirenen (1989)
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Wenn Luft durch schnell rotierende Lochscheiben strömt, entsteht der typische Sirenenton. Das 1989 gebaute und 2002 überarbeitete Instrument mutet futuristisch an, als sei es ein außerirdisches oder ein einem Science-Fiction-Film entsprungenes Wesen.

Materialien: Stahl, Rohre, 8 Schläuche, 8 Ventile, 8 Drosselklappen, 16 Motoren
Gewicht: 140 kg
Abmessungen: 350cm (Breite) x 240cm (Höhe)




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Quart (2019)
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Schnelle Bewegungen von gelochten Scheiben erzeugen Töne wenn Luft hindurchströhmt.Vom Quart existieren zwei Instrumente, Quart Weiss und Quart Rot. Sie sind technisch gleich aufgebaut unterscheiden sich aber in der Klangfarbe durch anders gestimmte Lochscheiben.

Materialien: Stahl, Rohre, Schläuche, 4 Ventile, 4 Drosselklappen, 4 Motoren
Gewicht: 60 kg
Abmessungen: 250cm (Höhe) x 110cm (Breite)




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Motorchord (2012)
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Fünf Motoren mit Reib-Scheiben lasen Stahlseiten vibrieren. Die Drehzahl kann wechseln aber die Seiten sind auf einen Ton gestimmt. Ein schwebender kontinuierlicher Klang ensteht.

Materialien: Helix Rohr, Spiral-Rohr aus Stahlblech, Seiten, Motoren
Gewicht: ?
Abmessungen: 80cm (Höhe) x 400cm (Breite)




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Hopper (1993)
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Magnete aus Elektro-Naglern sind an einen kleinen Dreifuß geschraubt. Acht Hopper klopfen und springen auf präparierten Holzplatten. Je nach Untergrundbeschaffenheit können die Hopper auch direkt den Boden als Resonanzfläche ansprechen.

Materialien: Eisenprofile, 8 Magnete, Steuerung
Gewicht: 2 Objekte à 2 kg
Abmessungen: 80cm (Breite) x 80cm (Länge) x 20cm (Höhe)



 
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