Unbekannte, seltsame Klänge, die über dem Wasser schweben, hypnotische Rhythmen aus Christof
Schlägers Klangmaschinen, die sich zu immer neuen Mustern verweben, das war "Schwingungen".
Dieses Konzert mit Schiffshörnern ist hier die Keimzelle einer musikalischen Inszenierung
geworden. Ein Staunen darüber, wie elegant profane Maschinen wirken, wenn sie von ihren technischen
Fesseln befreit und mit neuen Augen gesehen werden. Es entfaltete sich ein poetische Choreografie,
angeführt von sieben Betonpumpen, die unter der Regie von Marjon Smit und Seta Guetsoyan standen.
Ein Funkenregen fiel von den Pumpenauslegern der an kochenden Stahl erinnerte, begleitet von Bengallichtern
die den ganzen Kanal in rotes Licht tauchten. Immer weitere Akteure tauchten auf wie die zwei Bagger, die
sich laustark eine Art Aluminiumblech-Dinner Geschichten erzählten oder eine Lock mit lautstarken
Hornsolo die plötzlich auf der Kanalbrücke erschien. Die Choreografie verwandelte diese Maschinen
in futuristische Schauspieler, die von einer pyrotechnischen Dramaturgie illuminiert wurden. Es entfaltete
sich ein quadratkilometer großes Gesamtkunstwerk in industrieller Landschaft und für Momente war
sogar einen Hauch von Magie wahrzunehmen. Das Ruhrgebiet ist voller magischer Plätze, deren Zauber
noch zu entdecken ist.
Ein Instrument besteht aus zwei Sätzen zu je 16 Hörnern,
zusammen 32 Hörner, aus 64 Hörnern bestehen. Drei Instrumente bestehen zur Zeit mit ingesamt 96 Hörnern.
Ein Instrument wird auf einen Lift montiert und kann bis zu 5m hochgefahren werden. Jede Gruppe
benötigt eine eigene Luft- und Strom versorgung. Als Windmaschine dient ein mobiler Straßenbaukompressor
von minimal 7 Bar und einem Volumenstrom von 1000 l/min und 320 Volt Stromversorgung.
Materialien: Gewicht: Abmessungen: 200cm (Breite) x 500cm (Höhe)
Eine Horngruppe besteht aus 64 Hörnern. Das sind kleine
Schiffshörner, die für die tonale Skala umgebaut wurden. 32 Hörner haben kupferne Schalltrichter
und besitzen eine leicht an Trompeten erinnernde Klangfarbe. 32 weitere Hörner haben Schalltrichter
aus Glasfaserkunstharz. Ihre Klangfarbe erinnert ein wenig an das Englischhorn. Als Windmaschine
dient ein Straßenbaukompressor mit einem Mindestdruck von sieben Bar und einem Volumenstrom von
1000 Litern pro Minute. Diese Kompressoren sollten im Betrieb so leise wie möglich sein. Die
Schiffshörner sind diatonisch gestimmt und werden durch ein Notebook angesteuert.
Materialien: Stahl, Kupfer, Glasfaserkunstharz, Ventil-Insel Gewicht: 150 kg Abmessungen: 200cm (Breite) x 400cm (Höhe)
Jede Brane besteht aus einer Membran,
die von einem Luftstrom bewegt wird. Die Luft strömt über eine ringförmige Halterung.
Klangfarbe und Tonhöhe der Brane werden durch die Klänge einer Röhre an ihrem hinteren
Ende bestimmt. Christof Schläger fasste 16 Branen zusammen und montierte sie – ähnlich
wie bei Kulong und der Typedrum – auf einen über mannshohen, 3,40 Meter messenden Ring.
Materialien: Stahlprofile, Gummi-Membranen, Ventilblock Gewicht: 120 kg Abmessungen: 460cm (Breite) x 340cm (Höhe)
Speziell gebaute Düsen betonen die
Anblasgeräusche der Luftströmung, der Ton wirkt rau. An 16 Ventilen sind Regenrinnen
Fallrohre montiert. Durch die regelbare Luftströmung erklingen kräftige Töne.
Materialien: Stahl, Rohre, 8 Gas-Ventile, 300-mBar-Gebläse Gewicht: 145 kg Abmessungen: 200cm (Höhe) x 350cm (Breite) x 200cm (Länge)